Die Tricks mit Fallschutzmatten

Vor einigen Jahren erfolgte der Verkauf von Fallschutzmatten über die Hersteller oder über den Fachhandel. Mittlerweile haben sich allerdings auch verschiedenste Unternehmen im Bereich Fallschutz etabliert, diese Fallschutzsysteme mit viel Raffinesse und unsauberen Methoden verkaufen. Der Verkauf erfolgt direkt über Online-Shops oder über die großen bekannten Online-Marktplätze (Online-Verkaufsplattformen). Beworben wird der Fallschutz unter anderem mit folgenden Werbungen:

Direkt vom Hersteller – Leider gibt es im Internet auch einige Anbieter von Fallschutzplatten die mit „Direkt vom Hersteller“ werben, obwohl diese selbst keine Fallschutzmatten herstellen. Die Platten werden in der Regel in Billigproduktionsländern gefertigt, nach Deutschland importiert und über ein in Deutschland ansässiges Speditionslager verkauft. Wir nennen das mal „Betrug am Kunden“, denn der ahnungslose Kunde kauft scheinbar in Deutschland hergestellte Produkte, diese aber inoffiziell im Ausland hergestellt werden.

Tipp: Fragen Sie doch mal bei diesen vermeintlichen „Hersteller“ nach der Adresse wo die Fallschutzplatten produziert werden, oder fragen sie nach einer Besichtigung der Produktionsstätte! Über Google Maps kann man die Adresse der Produktionsstätte überprüfen – Google müsste dann auch den Firmennamen (Hersteller) anzeigen.

Der bessere Fallschutzboden – Auf einigen Webseiten  und Online-Shops werden Bodenbeläge aus Gummigranulat als „Der bessere Fallschutzbelag“ beworben. Diese Aussage ist nicht nur irreführend sondern auch ziemlich überzogen. Grundsätzlich bestehen nämlich alle Gummi-Bodenbeläge aus dem gleichen Material und das ist Gummigranulat und Polyurethan-Bindemittel. Auch bei der Herstellung, der Form, den Eigenschaften und dem Einsatzbereich der Platten gibt es keine nennenswerten Unterschiede um diverse Fallschutzmatten, Balkonfliesen oder Terrassenplatten aus Gummi als „der bessere Bodenbelag“ auszuzeichnen.

Tipp: Lassen Sie sich grundsätzlich nicht von solchen Aussagen beeinflussen. Fragen Sie nach wo die Platten hergestellt werden. Verlangen Sie Muster (z.B. Handmuster der Gummiplatten) zur Ansicht und vergleichen Sie diese mit anderen Anbietern von Gummiplatten.

Gesundheitlich unbedenklich – Die Werbung mit „gesundheitlich unbedenklich“ wird oft in Verbindung mit Fallschutzplatten und anderen Gummi-Bodenbelägen verwendet. Das sind zwar viel versprechende Worte, aber für den Verbraucher nicht besonders aussagekräftig. In wie weit sind denn die Platten gesundheitlich unbedenklich? Gibt es darüber Berichte, Prüfungen etc? Sie die Platten schädlich für Mensch, Tier und Umwelt?

Tipp: Bei der Angabe von „gesundheitlich unbedenklich“ verlangen Sie am besten einen schriftlichen Nachweis. Namhafte Firmen im Bereich Fallschutzsysteme verfügen zum Beispiel über Prüfungen nach DIN EN 71 Teil 3 (Prüfung in wie weit Aluminium, Barium, Cadmium, Cromium, Cobalt, Maganese, Nickel, Zinc etc. in den Gummiplatten enthalten ist)

Made in Germany – Die Werbung mit „Made in Germany“ wird oft bei Fallschutzbelägen benutzt um die wahre Herkunft der Fallschutzböden zu verschleiern. Auch hier wird der Fallschutz in der Regel in Billigproduktionsländern gefertigt, nach Deutschland importiert und über ein in Deutschland ansässiges Warenlager als „Made in Germany“ verkauft. Auch hier handelt es sich um Betrug wenn die Fallschutzböden „nicht eindeutig in Deutschland“ hergestellt wurden bzw. hergestellt werden.

Tipp: Bei den großen Online-Marktplätzen einfach mal in der Artikel-Beschreibung unter „Herstellungsland und -region“ prüfen woher das Produkt kommt. Alternativ den Anbieter kontaktieren und sich schriftlich bestätigen lassen, dass die Fallschutzplatten auch garantiert „Made in Germany“ sind.

Geprüft und zertifiziert, DIN EN 1176 / 1177: – Die Werbung mit „geprüft und zertifiziert nach DIN EN 1176 / 1177“ ist die gängigste Methode beim Verkauf von Fallschutz-Bodenbelägen. Leider verfügen einige Anbieter jedoch nicht über den Nachweis einer erfolgten Prüfung oder über die erforderlichen Zertifikate nach EN 1176 / 1177. Vereinzelt findet man zwar einen Link, aber wenn man auf diesen Link klickt, landet man lediglich bei einer Beschreibung der EN-Normen.

Tipp: Grundsätzlich müssen Fallschutzplatten nach der gesetzlich vorgeschriebenen Norm DIN EN 1176 und 1177 geprüft und zertifiziert sein. Vor dem Kauf sollte man sich vergewissern das die Fallschutzmatten nach EN 1177 zertifiziert sind. Am besten ein Zertifikat vom Verkäufer verlangen. In diesem Zertifikat muss der Hersteller der Fallschutzplatten eingetragen sein

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